Erfolgsgeschichte

Eirik - Ein IT-Manager zwischen den Kulturen

Ein Auslandseinsatz – für Eirik, einen erfahrenen IT-Projektleiter, war das eine neue Herausforderung. Als Business Sector Manager eines US-Softwareunternehmens reiste er nach Chandigarh, Indien, um dort eine Entwicklungseinheit aufzubauen. Das Ziel: Zwei neue Produktlinien zu entwickeln und die bestehende veraltete Technologie auf ein modernes Niveau zu bringen. 

Chandigarh, eine pulsierende Wirtschaftszone, lockte mit vielversprechendem IT-Talent. Doch vor Ort lief es anders als gedacht. Zwar erwarteten Eirik 120 Entwickler und 70 Produkttester – ein enormes Potenzial –, aber die Zusammenarbeit war schwierig. Missverständnisse häuften sich, gute Ideen verpufften und schlechte setzten sich durch, und es fehlte an einer klaren Dynamik. Eirik begann, die kulturellen Unterschiede nicht nur zu spüren, sondern auch zu hinterfragen. 

Vom Einzelgespräch zur Transformation 

Sein erster Ansatz: Nähe schaffen. Eirik begann, seine Arbeitsgewohnheiten zu ändern und suchte den Kontakt zu seinen Kollegen – nicht in den vielen großen Meetings, sondern morgens beim Kaffee, wenn sie nach und nach ins Büro kamen. Dafür kam er nun besonders früh ins Büro. Diese Gespräche schufen Vertrauen. Die Entwickler öffneten sich und bewährten sich in Meetings als Fürsprecher. Erste Fortschritte wurden sichtbar. Auch er selbst wurde für die Mitarbeitenden fassbarer.

Doch es fehlte immer noch etwas, um aus einer Gruppe ein Team zu machen. Ein lokaler Berater gab ihm den entscheidenden Tipp: Feierlichkeiten auf die Beine stellen. Eirik fragte seinen Berater, wie viele er einladen solle. "Alle", kam zurück, "und auch deren Familien!" Gesagt, getan: In einem angemieteten Restaurant mit Garten versammelten sich über 300 Gäste. Was folgte, war mehr als nur ein ausgelassenes Fest. Eirik traute seinen Augen im Büro nicht recht: Die Atmosphäre änderte sich spürbar. Grenzen fielen, und ein Teamspirit entstand, der vorher irgendwie unerreichbar schien.  

Prozesse als Schlüssel zum Erfolg 

Mit dem gestärkten Vertrauen konnte Eirik das tun, was er am besten konnte: Prozesse optimieren. Er führte agile Methoden wie SCRUM ein, die sich als ideal für die Entwickler erwiesen. Die Teams arbeiteten fokussierter, individueller und gleichzeitig harmonischer. Offenbar bestehende Rangunterschiede zwischen den Entwicklern verschwanden. Innerhalb weniger Monate erlebte er eine Transformation. Der morgendliche "Buzz" im Büro war ansteckend, und die Resultate sprachen für sich. 

Lektionen über Kultur und Leadership 

Zum Abschluss wollte Eirik die Quelle seiner anfänglichen Herausforderungen verstehen. Er fragte seinen lokalen Berater, warum diese wenigen Interventionen so gut funktioniert hatten. "Wie gut kennst Du eigentlich die indische Kultur?" "Ich gebe mir Mühe", gab Eirik zurück. "Ich werde Dir mal ein paar Dinge erklären ..."

Sein Fazit? Es braucht Offenheit, Anpassungsfähigkeit und manchmal auch unkonventionelle Methoden, um in einem neuen Umfeld erfolgreich zu sein. Für Eirik war es mehr als ein beruflicher Erfolg – es war eine persönliche Reise, die seinen Blick auf Leadership und Kultur nachhaltig prägte.